Samir Jajjawi Urteil zur aktuellen Diskussion um Interim-Management und Zeitarbeit

Samir Jajjawi Haft-ung - Interim Management

Auf SPIEGEL ONLINE gab es kürzlich einen interessanten Artikel zum Thema Interim-Management. Im Artikel wird Interim-Management als die „Elite der Zeitarbeit“ bezeichnet, durch welche Know-How- oder Personallücken geschlossen werden. Dieser Vergleich ist nicht zutreffend, da die Anforderungen an das professionelle Interim-Management weitaus umfangreicher sind als die der Zeitarbeit.

Interessanter als der Artikel an sich, ist jedoch die Forumsdiskussion darüber. Darin treffen zum einen Vorurteile und Halbwissen sowie Einsichten von Interim-Managern zum anderen aufeinander.

Frischer Blick der Interim-Management Söldner

Interim-Management wird dabei auf der einen Seite als eine Art Söldnerarbeit bezeichnet, deren „Schaden“ nach Ablauf der Tätigkeit durch die festangestellten Mitarbeiter beglichen werden muss. Auch durch das Interim-Management vorgenommene Entlassungen und vermeintlich fehlende Legitimität sowie die, in den Augen der Gegenpartei, zu hohe Bezahlung werden thematisiert. Zudem wird den Interim-Managern ein ums andere Mal vorgeworfen, anstandslos und unmoralisch zu sein.

Auf der anderen Seite argumentieren aktive Akteure des Interim-Managements, dass sich oftmals Unternehmen festfahren und deshalb ein frischer Blick von Außen notwendig ist, um Effizienz und Effektivität wiederherzustellen. Ihre, für Außenstehende zu hoch erscheinende, Bezahlung rechtfertigen viele Forenmitglieder, die sich im Interim-Management befinden, mit den hohen Lebenshaltungskosten, zum Beispiel Hotel- und Reisekosten. Außerdem müssen sie sehr flexibel im Bezug auf Ort und Zeit sowie soziale Kontakte sein. Viele Interim-Manager merken auch an, dass sie weniger Entlassungen als bloße Umstrukturierungen vornehmen mussten und sie aufgrund ihrer guten Arbeit seit mehreren Jahren erfolgreich sowie mit wenigen Arbeitspausen im Interim-Management tätig sind.

Auffällig – wie bei quasi jeder Forumsdiskussion – ist die Tatsache, dass sich hier viel Polemik und Anfeindungspotenzial entdecken lässt. Dies liegt vor allem an der Anonymität des Internets.

[Quelle: Spiegel Online] | [Bild: Wonderlane]